Deutscher Plattwettbewerb 2010

 

"Gähn, was ist denn da schon wieder los?" fragten sich vermutlich einige gerade wach gewordene Nachbarn der Obertshausener Georg-Kerschensteiner-Schule am Morgen des 20. Februar. Zu früher Tageszeit fuhren zahlreiche Autos vor. Stimmengewirr, Begrüßung, Türen- und Kofferraumdeckel-Geklapper, Ächzen unter der Last des Wettschreib-Gepäcks ... So begann für uns ein neuer Wettschreibtag, der dritte Deutsche Plattwettbewerb stand - dank der akribischen Vorarbeit von Horst Erich Sahm und Hubert Hoffmann - auf dem Terminplan.

Aus nah und fern waren viele Wettschreiber angereist, die sich das Event (Veranstaltung klingt im beabsichtigten Kontext irgendwie komisch) nicht verpassen wollten. Aus Offenbach; nein das ist falsch, die meisten von uns kamen ja gar nicht aus Offenbach ... Hmmm wie schreibe ich es jetzt, für den VKMB schrieben wir ja auch nicht. Also nochmal von vorne: Von uns waren Angelika Barnickel, Martina Fischer, Sabine Fischer, Jasmin Hering, Brigitte Stegner, Andreas Barnickel, Uwe Dächert und ich dabei.

Auch diesmal lernten wir wieder sechs deutsche Dialekte kennen und lieben - oder hassen, je nach Geschmack und Dialekt: Berlinerisch, Darmstädterisch, Lothringisch, Nürnbergerisch, Oberlausitz und Schwyzerdeutsch. In dieser Reihenfolge bitte jeweils fünf Minuten schreiben. Fehler sind (fast) egal - oder doch nicht? Auf jeden Fall hat es wieder Spaß gemacht ein Wettschreiben zu erleben, das man mal "bier-ernst" sehen kann. Auch das Korrekturlesen durften wir den Helfern überlassen. Eine halbe Stunde Arbeit und das war's (für uns). Irgendwie wäre es schön, wenn der stressige Teil jedes Wettschreibens so schnell abgehakt werden könnte.

Danach begaben wir uns in die Cafeteria wo wir uns von den achso überwältigenden Strapazen bei warmen und kalten Getränken und/oder einem Imbiss erholten. Sie glauben mir nicht? Na dann probieren Sie mal einen Text in bestem lothringisch möglichst schnell und fehlerlos zu schreiben, von oberlausitzisch mal ganz zu schweigen! Gespräche mit Freunden und Bekannten, gemütliches Zeitungsstudium, Handyspiele: Die Teilnehmer hatten sehr verschiedene Methoden, um sich die Zeit bis zum Ausflug in die Commerzbank-Arena (für die Traditionalisten: "... bis zum Ausflug in das Frankfurter Waldstadion") zu vertreiben. Dort nahmen wir an einer interessanten Führung durch das Stadion teil, besuchten die Umkleidekabine der Eintracht, die VIP-Räume, die Journalisten-Tribüne und erfuhren was es mit den Wärmelampen auf dem Spielfeld auf sich hatte. Höhepunkt war die Pressekonferenz, bei der wir von Uwe Dächert u. a. erfuhren, warum er HSV-Fan ist (ein Wunder, dass er heil zurück kam - ein Darmstädter, der in HSV-Fankleidung sich im Allerheiligsten der Frankfurter Eintracht aufhält). Anschließend besichtigten wir noch das Eintracht-Museum mit vielen sehenswerten Ausstellungsstücken, Fotos und Geschichten rund um den Verein und seine Stadien.

Am Nachmittag stärkten wir "Offenbacher" uns noch im Obertshausener Einkaufszentrum mit Kuchen und Kaffee und fuhren dann in das nahegelegene Hotelrestaurant, wo auch dieses Mal die Siegerehrung stattfinden würde. Das vielfältige Büffet war auch in diesem Jahr wieder ein Blickfang für Augen und Gaumen. Trotzdem waren wir alle mit Spannung dabei, als Horst Erich Sahm und Hubert Hoffmann die Sieger und ihre Leistungen ehrten - viele Sieger, denn beim Platt-Wettbewerb sind alle Sieger. Dennoch gab es natürlich einen Besten. Von uns war es Uwe Dächert, der in der Gesamtrangliste Platz 5 erreichen konnte, dicht gefolgt von Geli, die Platz 8 errang.

Spät am abend bei einsetzendem Schnee und zunehmend eisigen Straßenverhältnissen machten wir uns dann wieder zufrieden mit einem erfolgreichen und abwechslungsreichen Samstag wieder auf den Heimweg. Glücklicherweise kamen alle dort wohlbehalten an.

Richard Schulz

 

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Plattdeutsch
(jeweils Anschläge, Fehler und Punkte pro Dialekt sowie Gesamtpunkte)

Standardklasse

  5.

Uwe Dächert
   2.333 /   1 / 2.283 (Berlinerisch)
+ 2.348 / 11 / 1.798 (Darmstädterisch)
+ 2.243 / 10 / 1.743 (Lothringisch)
+ 1.956 /   4 / 1.756 (Nürnbergerisch)
+ 2.066 /   8 / 1.666 (Oberlausitz)
+ 1.942 /   5 / 1.692 (Schwyzerdeutsch)
= 10.938 Gesamtpunkte

  8.

Angelika Barnickel
   1.979 /   4 / 1.779 (Berlinerisch)
+ 1.994 /   7 / 1.644 (Darmstädterisch)
+ 1.825 / 10 / 1.325 (Lothringisch)
+ 1.466 /   2 / 1.366 (Nürnbergerisch)
+ 1.571 /   8 / 1.171 (Oberlausitz)
+ 1.732 /   7 / 1.382 (Schwyzerdeutsch)
= 8.667 Gesamtpunkte

16.

Jasmin Hering
   1.673 /   6 / 1.373 (Berlinerisch)
+ 1.778 / 10 / 1.278 (Darmstädterisch)
+ 1.475 / 12 /    875 (Lothringisch)
+ 1.343 /  2 /  1.243 (Nürnbergerisch)
+ 1.289 /  2 /  1.189 (Oberlausitz)
+ 1.369 / 10 /    869 (Schwyzerdeutsch)
= 6.827 Gesamtpunkte

20.

Brigitte Stegner
   1.590 / 10 / 1.090  (Berlinerisch)
+ 1.617 /  7 /  1.267 (Darmstädterisch)
+ 1.487 /  8 /  1.087 (Lothringisch)
+ 1.100 /  4 /     900 (Nürnbergerisch)
+ 1.383 /  7 /  1.033 (Oberlausitz)
+ 1.324 /  7 /     974 (Schwyzerdeutsch)
= 6.351 Gesamtpunkte 

21.

Martina Fischer
   1.306 /  1  / 1.256 (Berlinerisch)
+ 1.387 /  3  / 1.237 (Darmstädterisch)
+ 1.222 /  5  /   972  (Lothringisch)
+    931 /  0  /   931  (Nürnbergerisch)
+ 1.153 /  2  / 1.053 (Oberlausitz)
+ 1.050 /  4  /    850 (Schwyzerdeutsch)
= 6.299 Gesamtpunkte

25.

Richard Schulz
   1.826 / 10 / 1.326 (Berlinerisch)
+ 1.659 /  8  / 1.259 (Darmstädterisch)
+ 1.551 / 15 /    801 (Lothringisch)
+ 1.579 /  8  / 1.179 (Nürnbergerisch)
+ 1.412 / 14 /    712 (Oberlausitz)
+ 1.092 / 13 /    442 (Schwyzerdeutsch)
= 5.719 Gesamtpunkte

26.

Sabine Fischer
   1.282  / 3 / 1.132  (Berlinerisch)
+ 1.319  / 5 / 1.069  (Darmstädterisch)
+ 1.094  / 3 /    944 (Lothringisch)
+ 1.047  / 3 /    897 (Nürnbergerisch)
+ 1.021  / 4 /    821 (Oberlausitz)
+   928  / 3 /    778  (Schwyzerdeutsch)
= 5.641 Gesamtpunkte

33.

Andreas Barnickel
   815 / 2 / 715 (Berlinerisch)
+ 796 / 3 / 646 (Darmstädterisch)
+ 687 / 5 / 437 (Lothringisch)
+ 681 / 5 / 431 (Nürnbergerisch)
+ 658 / 3 / 508 (Oberlausitz)
+ 673 / 7 / 323 (Schwyzerdeutsch)
= 3.060 Gesamtpunkte

 

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