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Ein etwas anderer Bericht ... Auf die beiden Ideen muss man erst einmal kommen: DM im Wunderland Kalkar! "Wir" machen aus einem stillgelegten (de facto niemals ans Netz gegangenen) Kernkraftwerk einen Vergnügungspark (zu Hintergründen und Details wird auf einschlägige Dokumentationsquellen, z. B. Wikipedia, verwiesen) und dann legen "wir" die Deutschen Meisterschaften 2016 eben dort hin (mangels austragungswilliger Vereine) und müssen bei 100-%iger Ghettoisierung das Gelände drei Tage gar nicht verlassen. Klingt komisch, war aber so. Und es war gut so. Es gab im Vorfeld diverse Anfeindungen gegen dieses „one-size fits-all“-Angebot, da es wenig Flexibilität zuließ – drei Tage Aufenthalt all-inclusive, keine Vergünstigungen, dafür aber Vollverpflegung und Nutzung von Tagungsräumen, Festsaal, Achterbahn etc. Wir kennen das vom Sport-Studio: Die monatlichen Gebühren sind hoch, wenn man nur einmal die Woche hingeht. Es ist fast geschenkt (sagt der Betreiber), wenn man häufiger hingeht, viele Kurse und die Sauna nutzt. Einige Vereine haben ihren Unmut leider bis zum Boykott der Meisterschaften durchgezogen, da sie eben gerne nur einmal die Woche Sport machen wollen und die Sauna nicht vertragen. Aber es gibt eben auch Vorteile, alles an einem Ort zu haben. Man hat kurze Wege, kann jederzeit mal schnell ins Hotelzimmer, trifft immer wieder mal zufällig andere Schreiber und weiß schon, was es morgen zu essen geben wird (ok, das Buffet-Essen war nicht Gourmetniveau und hat sich wiederholt). Dieser überwiegend positive Eindruck wurde von allen vom Autor zufällig als Interviewpartner herangezogenen „Insassen“, z. B. beim Nach-Dessert-Chillen auf der Terrasse, geteilt. Ok, es hätte geholfen, wenn man holländisch kann (klarer Vorteil für Thea und Flora Boegel aus Langen), da das Wunderland nahe der Grenze situiert ist und von Holländern betrieben wird. Und die Wettschreibhalle war über Nacht so stark ausgekühlt, dass beim Tastschreiben die Eiskristalle auf Finger- und Tastenkuppen und das Ankämpfen gegen den nächsten Schüttelfrost schon etwas störten (Aber deutlich besser, als bei der letzten WM in Budapest während des Schreibens den Schweißbächen auf dem Rücken nachzuspüren). Ansonsten ist von keinen negativen Aspekten zu berichten und darüber hinaus durchgängig sehr schönes Wetter zu chronisieren. So konnten wir zwischen der Pflicht auch die Kür ausreichend genießen: Kettenkarussell (im ehemaligen Kühlturm!), Minigolf, Tischtennis, Kegeln, ‚Kneipenstraße‘ – was man halt so macht zum Kontemplieren. Bei ‚Kneipenstraße‘ bliebe noch zu erwähnen, dass alle Getränke inklusive leichter alkoholischer inkludiert waren. Für die harten Sachen gab es Gutschein-Bons. Und nicht mal die durften wir einlösen, da immer irgendwo Happy Hour war - Luxusproblem … Freigang haben wir dann doch auch einmal bekommen und dabei gelernt, dass die Stadt Kalkar eine Insel und insbesondere die St. Nicolai-Kirche dortselbst höchst sehenswert ist (immerhin haben alle Teilnehmer der einstündigen (!) Kirchenführung bis zum Ende sehr interessiert gelauscht und geschaut). Die Meisterschaften wurden durch einen stimmigen Festabend abgerundet, der erst durch das Einpacken der Kapelle beendet wurde - fest-stimmig, weil die Atmosphäre durch schöne Eindeckung und zahlreiche Echtkerzen(ständer) untermalt wurde, essens-stimmig, weil es konsequenterweise die gleichen Speisen wie im Buffet-Restaurant gab. Das Highlight der Siegerehrung war die Verkündung des ZVB Obertshausen, dass man eben die 1.000 Medaille des Vereines gewonnen habe und damit ja wohl der erste Verein sei, dem dies gelungen ist (sei, wäre? – „lost in Konjunktiv“). Die Nachstellung, dabei gehe es natürlich um Treppchenplätze im Allgemeinen, auch ohne physisches Treppchen und so, macht die Nachprüfbarkeit nicht leichter. Aber ein erster Plausibilitätscheck kommt zu der Erkenntnis, dass der VKMB seit 1874 sicherlich schon mehr als 1.000 erste bis dritte Plätze erreicht hat. Und so machten sich dann alle wieder auf den sonnigen Heimweg, sonnten sich in ihren Erfolgen, dachten schon versonnen an die nächste All-Inclusive-DM in Suhl und sonnen (äh, sannen) den gemachten Erlebnissen nach. Uwe Schwab
Kurzschrift (deutsch)
3. Platz für die 1. Standardmannschaft mit 2.497 Punkten und
den Teilnehmern:
Kurzschrift (englisch)
1. Platz
für die 1. Standardmannschaft mit 2.594 Punkten und den Teilnehmern:
Tastschreiben (30-Minuten-Schnellschreiben)
7. Platz für die 1. Standardmannschaft mit
45.976 Punkten
und den Teilnehmern:
Tastschreiben (10-Minuten-Perfektion)
7. Platz für die 1. Standardmannschaft mit 11.346 Punkten
und den Teilnehmern:
Textbearbeitung und -gestaltung (Autorenkorrektur)
10. Platz für die 1. Standardmannschaft mit 30.900 Punkten und den Teilnehmern:
Praxisorientierte Textverarbeitung
10. Platz für die 1. Standardmannschaft mit 269 Punkten und den Teilnehmern:
Kombinationswertung
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