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Es ist Sonntag und ich sitze zu Hause am Computer vor einem leeren Worddokument. Vor einer Woche wurden die Hessischen Einzelmeisterschaften beim Hessentag in Herborn ausgetragen, und ich habe nun die Ehe, den Bericht darüber für die VKMB-Notizen zu schreiben. Wie fange ich nur an? Gab es dieses Mal etwas Besonderes? Was ist mir in Erinnerung geblieben? Und natürlich, was davon sollte ich in meinen Bericht erwähnen? Ich entscheide mich, mir zuerst einmal Stichworte aufzuschreiben, die mir zum Thema einfallen. Und so steht da nach kurzer Zeit: - Ergebnisse (dürfen nie fehlen)!!! - Informationen zu Herborn - Schock – Geli ist krank - „stimmungsvolles“ Hotel - sympathisches Hessentagspärchen - Horst Erich Sahm treibt die Spannung bei der Siegerehrung auf die Spitze So, na dann fange ich mal mit ein paar Informationen zum Austragungsort an: Herborn liegt im Nordwesten Hessens an der Dill, wurde 1048 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1251 die Stadtrechte. Das Städtchen zeichnet sich durch eine geschlossene historische Altstadt mit vielen Baudenkmalen aus acht Jahrhunderten aus, die zu den besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands gezählt wird. Das Herborner Rathaus wurde 1589 erbaut und 1626 nach einem Brand wieder aufgebaut. Eine Besonderheit dieses Rathauses ist der umlaufende Fries mit den Wappen Herborner Bürgerfamilien. 1584 wurde die Academia Nassauensis, die Hohe Schule Herborn, gegründet, in der unsere Siegerehrung stattfand und dieser einen wirklich würdevollen Rahmen verlieh. Dank Wikipedia war das ganz leicht und der Anfang ist gemacht! Am Freitagmorgen vor den Meisterschaften kam noch eine Mail von Sabine Fischer. Sie schrieb, dass Geli am Mittwoch und dem heutigen Freitag nicht im Büro war bzw. ist. Fall jemand noch kurzfristig absagen muss, solle diese Info direkt an Sabine oder Richard gehen! Was war da los? Ich rief also Geli an und erfuhr von ihr, dass sie schon einige Tage krank sei. Sie hat bis zum Schluss gehofft, dass es ihr bis zum Wettbewerb wieder besser gehen würde. Diese Hoffnung hatte sich nun allerdings zerschlagen. Geli klang sehr enttäuscht. Klar, sie wusste natürlich, dass ihre Leistungen in den Mannschaften fehlen würden und außerdem fährt sie ja seit Jahrzehnten zu jede Meisterschaft! Da hilft auch der Trost nicht viel, dass Gesundheit nun mal Vorrang hat und die nächsten Meisterschaften ja schon in Sichtweite sind. Jetzt konnte es also losgehen. Ich steuerte das Hotel Tannenhof in Haiger-Flammersbach an. Es liegt sehr idyllisch, in einer kleinen Wohnsiedlung umrahmt von Feldern und Wäldern. Über die Bundesstraße war Herborn mit dem Auto jedoch in gut 20 Minuten zu erreichen. Der Nachteil dieses Hotels zeigte sich beim gemeinsamen Abendessen am ersten Abend. Außer uns war an diesem Wochenende dort noch eine weitere Gruppe zu Gast. Sie hatten wohl etwas zu Feiern und taten dies lautstark und ausgiebig. Ab und zu haben sie auch einige Liedchen zum Besten gegeben. Es ist nicht übertrieben wenn ich schreibe, dass zumindest zeitweise eine Unterhaltung nicht möglich war. Die Stimmung dieser Gruppe war allerdings auch am zweiten Abend noch nicht abgebrochen, so dass wir nach einer Bitte beim Personal einen Tisch im Nebenraum bekamen. Dieser war bereits für das Frühstück vorbereitet und wurde für unser Abendessen nochmals umgedeckt. Zum Hessentag selbst, sowie zu den Wettbewerben fällt mir leider nichts Besonderes ein. Das Prozedere bei den Wettschreiben und die Ausgestaltung des Hessentages folgen nun mal gewissen Regeln, die man natürlich kennt, wenn man schon öfter dabei war. Demzufolge komme ich jetzt zum Höhepunkt der Hessischen Mannschaftsmeisterschaften: Der Siegerehrung. Wie bereits erwähnt, fand diese in der einstmals universitätsähnlichen Hochschule, der Hohen Schule statt. Dieser historische Rahmen und die Anwesenheit des Hessentagspaares verliehen unserer Veranstaltung einen besonderen Glanz. Die Kostüme des Paares sind Vorbildern aus der Zeit um 1600 nachempfunden, der Blütezeit der Hohen Schule in Herborn. Dies und ebenfalls, dass die beiden auch im echten Leben ein Paar sind, hat uns das wirklich sympathische Paar bei seiner Ansprache selbst verraten. Die Lehrerin und der Polizeikommissar sind sogar verlobt und haben vor demnächst zu heiraten. Nach weiteren Grußworten wurden dann die Erst- bis Drittplatzierten der einzelnen Disziplinen und Altersgruppen geehrt. Ganz zum Schluss wurde der Hessenmeister der Standardklasse im Tastaturschreiben bekannt gegeben. Der Organisationsleiter für Meisterschaften des Hessischen Stenografenverbandes, Host Erich Sahm, machte diese besonders spannend, weil zwischen dem ersten und dem zweiten Platz nur 161 Punkte lagen. Zuerst wurde die Drittplatzierte Mannschaft aufgerufen und geehrt. Dann wurden die Schreiber der ersten Mannschaften des ZVB Obertshausen und des VKMB nach vorne beordert. Zwischen diesen beiden Mannschaften entschied sich der Hessenmeistertitel. Aber das war es nicht allein, es entschied sich obendrein auch noch, wer den Pokal behalten durfte, denn beide Mannschaften hatten ihn in den vergangenen Jahren je vier Mal errungen. Nun Hessenmeister im Tastaturschreiben in der Standardklasse wurde: Der ZVB Obertshausen! So und nachfolgend die anderen Platzierungen bei den Hessischen Mannschaftswettbewerben 2016 des VKMB ...
Geschafft! Sonntag Abend 19:15 Uhr – hoffentlich gefällt euch mein Bericht.
Martina Fischer
Stenografie
Tastaturschreiben (10-Minuten-Schnellschreiben)
Textbearbeitung und -gestaltung (Autorenkorrektur)
Übersicht Einzelergebnisse:
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